Ich bin dann mal (wieder) weg.

Eines Tages wirst du aufwachen und keine Zeit mehr haben

für die Dinge, die du immer wolltest.

Tu sie jetzt.

(Paulo Coelho aus: Tagebuch einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela)

 

 

Auf geht es zu meinem dritten Camino.

Nach meinem ersten Camino 2018 der gleich die „Königsdisziplin“ mit rund 2700km war gibt es leider keine Steigerung mehr, zumindest nicht wenn man mit der Devise pilgert „Der Jakobsweg beginnt vor der Haustüre“.

Auch mein zweiter Camino von Lissabon nach Santiago und Murxia liegt inzwischen schon zwei Jahre zurück und auch dieser war wieder ein wunderbares Erlebnis.

Nun, zu meinem dritten Weg (span. Camino), geht es über den Camino del Norte von Irun an der spanisch-französischen Grenze längs der nordspanischen Atlantikküste nach Santiago, runde 830km. Von dort aus gönne ich mir noch knappe 90km bis zum Kap Finisterre um dort meinen dritten Camino und ein weiteres Lebensjahr hoch oben auf dem Felsen, am Fuße des Leuchtturms, abzuschließen.

Am 24.04.2024 geht es per Flieger nach Bilbao, einer spannenden Stadt in Nordspanien. In diesem Zusammenhang werde ich auch Gernika besuchen, die Stadt der Picasso ein Gemälde gewidmet hat, der Stadt die zur Unterstützung der spanischen Faschisten von der deutschen „Legion Condor“ am 26.04.1937 zerbombt worden ist.

Von Bilbao aus geht es am 28.04. nach Irun von wo ich dann meinen Weg aufnehmen werde.

Wie gewohnt werde ich auch diesmal wieder 2…3 mal die Woche in meinem Blog über die eher kleinen als großen aber sicherlich wunderbaren Eindrücke und Erlebnisse längs des Weges berichten.

https://josefrave.de/mein-blog

Diejenigen unter euch die über einen Komoot Account verfügen  können meinen Weg tagesaktuell hier verfolgen:

https://www.komoot.com/de-de/user/1054526618998

Buen Camino

Mein Skript zum Vortrag vom 04.03.2024 ist Verfügbar

Zu meinem Vortrag vor der Düsseldorfer Jakobusbruderschaft steht jetzt das Skript als PDF Dokument mit aktiven Links zur Verfügung.

Es beinhaltet Reisemöglichkeiten längs des „Kölner Weges“ nach Santiago für die Pilger die diesen Weg in Etappen gehen wollen. Es enthält hinweise zu möglichen BUS, Bahn und Flugverbindugen. Weiterhin Links zu Internetseiten mit interressanten und wertvollen Informationen zum „Kölner Weg“ sowie anderen alternativen Pilgerwegen und Publikationen hierzu.

Das Skript kann unter der im Impressum aufgeführten Mailadresse angefordert werden.

„Höcke stoppen“, gegen rechts, für Demokratie

Last uns keine „schweigende Mehrheit“ sein.

Auf meinen beiden Jakobswegen, durch Deutschland, Luxemburg, Frankreich, Portugal und Spanien, durfte ich viele Menschen aus aller Welt kennenlernen. Diese Menschen hatten alle eines gemeinsam, sie waren weltoffen, liberal und verfügten über einen gewissen Intellekt.

Das ist der Grund weswegen ich auch hier aufrufen möchte zur Teilnahme an der Demonstration „Düsseldorf stellt sich quer“, der Demonstration gegen rechts, der Demonstration für Demokratie, am 27.01.2024 in Düsseldorf.

Start ist um 12.00Uhr auf der Friedrich-Ebert-Straße und wird mit einer Kundgebung vor dem Landtag NRW enden. Das heißt die Demonstration endet auf dem rechtsrheinischen Jakobsweg der direkt am Landtag NRW in Düsseldorf vorbeiführt.

Mein Caminho Portuguès Central im April 2022, 720 km von Lissabon über Porto, Santiago bis nach Muxia und Margaretes Exkurs nach Fatima, im Herbst 2022.

Gemeinsamer Vortrag am Montag den 02.10.2023 vor dem offenen Stammtisch der Jakobusbruderschaft Düsseldorf.

Treffpunkt: „El Amigo“, Düsseldorf-Altstadt, Schneider-Wibbel-Gasse 9, 1. Obergeschoss

Zuvor ein Informationsaustausch mit den bereits zurückgekehrten Pilgern der vergangenen Pilgersaison, lecker Essen und Trinken im spanischen Ambiente und danach ca. 60 Minuten PowerPoint gestützter gemeinsamer Vortrag zum Carminho Portuguiès und dem Heiligtum von Fatima.

 

 

Offener Stammtisch der St. Jakobusbruderschaft Düsseldorf am 01.08.2022

An diesem Abend werden zwei weibliche Pilgerinnen ihre Eindrücke auf dem Camino schildern. Diese werden dabei besonders die Perspektive der allein reisenden, weiblichen Jakobspilgerin betrachten.

Im Jahre 2018, das Jahr meiner ersten Pilgerschaft, gab es zum ersten mal mehr weibliche als männliche Jakobspilger.

Ergänzend hierzu habe ich einen Kurzvortrag zum Thema „Sicherheit auf dem Jakobsweg“ vorbereitet dessen Inhalt auch hier in einem neuen Kapitel nachgelesen werden kann.

https://josefrave.de/sicherheit-auf-dem-jakobsweg

Der Abschluss meines zweiten Caminos, sachlicher Teil

Mein zweiter Camino

Lissabon, Santarem, Coimbra, Porto, Valenca, Tui, Santiago

01. April – 22. April 2022 – 634km / 28,8km / Tag

23. April Pausentag in Santiago

Santiago  –  Muxia

24. April – 27. April – 86,5km / 21,7km / Tag

Bustransfer nach Finisterre 28. April

Bustransfer nach Santiago 29. April

Rückreise per FlixBus  Santiago  –  Düsseldorf 30. April / 01. Mai

Bei diesen Streckenangaben handelt es sich um die offiziellen Streckenlängen. Mittels meiner Sattelitengestützten Tracking-App bin ich auf andere Streckenlängen gekommen, aber wer nimmt das auf dem Camino schon so genau…..trotzdem, in der Anlage eine Excelliste, mit meinen Streckenangaben, den von mir genutzten Unterkünften und einer kleinen, natürlich sehr persönlichen Bewertung der Unterkünfte.

https://josefrave.de/wp-content/uploads/2022/06/Mein-Weg-2022.xlsx

Wer über einen Komoot-Account verfügt kann hier meine Wege verfolgen

https://www.komoot.de/user/1054526618998

Auch zu diesem , meinem zweiten Camino gibt es eine fertige PowerPoint Präsentation.

Inzwischen habe ich meine Fotos bearbeitet, datiert und kommentiert. 266 Bildern sind übergeblieben. Auch dieses mal habe ich aus Sicherheitsgründen „zweigleisig“ fotografiert, einerseits mit meiner Digitalkamera, andererseits mit meinem Smartphone. Einige dieser Bilder fanden gemeinsam mit anderen Bild-, Text- und Tondokumenten in meiner jetzt endlich fertiggestellten Powerpoint-Präsentation Verwendung.

Für Vorträge zum Thema Jakobsweg, Vorbereitung auf den Camino, Jahreszeiten, Ausrüstung, Unterkünfte, die Besonderheiten des Weges in Deutschland, Frankreich und Spanien stehe ich gerne zur Verfügung.

Anfragen per Mail unter: Lord-Jim@online.de

Vortragsdauer der Powerpoint Präsentation ca. 45min. ggf. zuzüglich Zeit für Fragen/Antworten/Diskussion. Örtliche Voraussetzung: Beamer, Leinwand und je nach Raumgrösse eine Verstärkeranlage. DerVortrag ist für nicht gewerbliche Veranstaltungen honorarfrei, ich bitte jedoch ggf. um Erstattung von anfallenden Auslagen/Reisekosten.

 

 

Wieder zu Hause

Und voller noch nicht verarbeiteter Eindrücke, mehr folgt etwas später.

Sonntag der 08.05.2022

Nun bin ich bereits eine Woche wieder zu Hause. Auch wenn ich mit dem Bus von Muxia nach Finistère gefahren bin, für mich war der Abend auf dem Felsen unter dem Leuchtturm der emotionale Abschluss meines Weges, Muxia hat mich da nicht so bewegt.

Der Camino verändert den Menschen sagt man. Auch ich habe mich verändert, aber wohl nur für die Zeit des Camino. Eine Pilgerfreundin die ich in Porto getroffen hatte sagte mir sinngemäß dieser Tage:  „Auf dem Camino warst du ein ganz anderer Mensch, aber hier zu Hause bist du wieder der alte.“ Ich grüble wie ich diese Bemerkung die sicherlich sehr ernst und ehrlich gemeint war, bewerten soll.

Wie dem auch sei, gut getan hat mir der Camino auf jeden Fall, egal wie anstrengend er Etappenweise war. Die letzten Tage, auf dem Weg von Santiago nach Muxia habe ich mich gefragt „warum tust du alter Mann dir das an? mach das nie mals mehr!“

Auf der Heimfahrt mit dem FlixBus fährt dieser fast 800km entlang der nordspanischn Atlantikküste. Entlang der Autobahn sieht man sogar vom Bus aus Pilgerwege, Pilgerwegweiser und an den Autobahnabfahrten Hinweisschilder für die Autofahrer das diese gegebenenfalls Rücksicht auf Jakobspilger auf den Straßen nehmen sollen.

Bei dem Anblick dieser wunderschönen nordspanischen Landschaft war mir sofort klar: Der „Camino del Norte“ ist dein nächster „Weg“, auf Spanisch heist Weg „Camino“. Etwas mehr als 800km ab Irun, entlang der nordspanischen Atlantikküste, bis zum Schwenk ins Landesinnere, nach Santiago. Ich habe dafür 2024 oder 2025 ins Auge gefasst.

In den nächsten Tagen folgt nach diesem eher emotionalen Beitrag der sachliche Abschluß zu diesem Weg, der trotz mancher Einschränkungen und Hämnisse ein wunderbarer Weg war, vier wunderbare Wochen mit wunderbaren Menschen waren.

Donnerstag der 26.05.2022; ich möchte mich bedanken.

Bei meinen Nachbarn die mein Haus und Grund im Auge behalten haben, bei Brigitte die mich auch diesmal wieder bei meinem Blog unterstützt hat, aber ganz besonders bei meinen temporären Wegbegleitern zwischen Lissabon und Muxia, mit denen es teilweise nur kurze und interessante aber trotzdem intensive Unterhaltungen längs der gemeinsamen Wegstrecke, wunderbare Abende in den Herbergen und bei den gemeinsamen Abendessen gab.

Yum, Seoul, Südkorea; ihn habe ich bereits bei meiner ersten Übernachtung nach Lissabon in der Herberge von Alpriate kennengelernt, er hatte Zelt und Isomatte dabei und hat in einer kühlen und feuchten Nacht auf dem Weg nach Fatima gezeltet.

Drei italienische Seniori, aus Como und Rom, diese drei traf ich zum ersten male in der Herberge von Azumbuje, meiner zweiten Übernachtung nach Lissabon. Es gab kaum einen Tag an dem wir uns nicht trafen, zuletzt auf dem Vorplatz der Kathedrale in Santiago auf meinem weiteren Weg nach Muxia. Auch wir konnten uns hier noch am Morgen voneinander verabschieden.

Ina, aus Belgien, Schauspielerin; Lara, Bologna, Italien, Kunstagentin; Paola, Sardinien, Italien, Sängerin (Iskeliu); Bridgit, Irland; ein spanischer Grande

Ina, Lara, Paola, Bridgit, und eine netter, sehr vornehm wirkender, älterer spanischer Herr, den ich immer den Grande nannte. Wir gingen einen Teil des Weges gemeinsam und hatten auch gemeinsame Abende in den Herbergen von Cortiga und Alvorge. Lara und Paola traf ich in Santiago wieder und wir hatten noch einen sehr schönen gemeinsamen Abend in einer Tappasbar.

Amanda, Bosten, USA, sie kam in Alvorge dazu

Maram, London, GB und Damaskus, Syrien, eine christliche Araberin, sie war meine Begleiterin auf einer langen Etappe bis nach Ponte de Lima und es gab noch spätere treffen.

Nicole, Brühl, Deutschland; wir kennen uns schon länger und hatten unser Treffen bereits im Vorfeld ins Auge gefasst und es tatsächlich geschafft zeitgleich in Porto einzutreffen. Wir haben dort in den Gassen der Altstadt einen sehr schönen gemeinsamen Abend verbracht.

Frank, Austin, Texas, USA; Frank traf ich ab Porto mehrmals, um nicht zusagen fast täglich. Er stellte sich gleich beim ersten mal vor mit der Betonung: Er stamme aus Austin/Texas, er war stolz darauf aus dieser weltoffenen Stadt zu stammen. Der einzigen Stadt in Texas mit gebildeten und kulturinteressierten Menschen und der einzigen Großstadt in Texas in der Donald Trump keine Mehrheit bekommen hat!

Andrea, Essen, Deutschland; wir hatten uns in den letzten Tagen mehrmals gesehen, aber noch nie miteinander gesprochen, erst am letzten Tag, kurz vor erreichen Santiagos gingen auch wir eine Teilstrecke gemeinsam.

Sandra und Alfredo, Porto, Portugal; auf dem Weg nach Muxia hatten wir einen schönen Abend in der Herberge von Dumbria. Zwei Tage später, am Morgen meiner Abreise von Muxia trafen wir uns noch einmal an der Kapelle der „Virxe da Barca“und konnten uns voneinander verabschieden.

Mit der Ausnahme des Treffens mit Nicole in Porto waren alle anderen Begegnungen zufällige, und auch im Wiederholungsfall nicht abgesprochenen, auf dem Camino kann man sich einfach nicht aus dem Weg gehen.

 

Von Muxia nach Fisterra

Ursprünglich hatte ich für meinen Camino noch bis Mitte Mai geplant. Aber einerseits bin ich halt ein Schnellläufer, andererseits sind die Etappen, vor allem in Portugal recht lang. Hierdurch macht der Pilger natürlich viel Strecke, ob er will oder nicht.

Um meine Rückfahrt zu planen hatte ich zuletzt den 01/02 Mai ins Auge gefasst und dem entsprechend die letzten Tage disponiert. Da hatte ich aber die Rechnung ohne FlixBus gemacht, plötzlich gab es keine Rückfahrten mehr zu meinem Wunschtermin und ich musste um einen Tag vorziehen, genau dieser Tag fehlt mir jetzt. So musste ich heute den Bus von Muxia nach Finistère nehmen anstatt in zwei Tagen gemütlich den Weg dorthin zu gehen.

Heute Morgen, bevor ich den Mittagsbus nach Finisterre nahm, ging ich nochmal auf den Felsen zur Kapelle der „Virxe da Barca“. Dort steht auch das Mahnmal das an das Tankerunglück vom November 2002 erinnert bei dem ein großer Teil der Galicischen Küste von einer schweren Ölpest heimgesucht wurde und es Jahre dauerte bis sich die Küste davon erholte. Wenn sie sich überhaupt davon erholen kann.

LA HERIDA "Die WUNDE" Das Mahnmal zur Erinnerung an des Tankerunglück vom November 2002
LA HERIDA „Die WUNDE“ Das Mahnmal zur Erinnerung an des Tankerunglück vom November 2002

 

Und wiedermal: Auf dem Camino kann man sich nicht aus dem Weg gehen, ich konnte mich tatsächlich noch von dem portugiesischen Paar Sandra und Jose aus Porto verabschieden die in der Herberge von Dumbria dabei waren.

Nun bin ich in Finisterre agekommen,  ich habe die Herberhe von 2018 wiedergefunden, habe sogar das gleiche Zimmer bekommen. Ich werde mich gleich auf den Weg machen und ein paar Einkäufe tätigen um heute meinen Abend am Kap in Würde den Abend zu zelebrieren (Zigarre habe ich mitgebracht, eine spanische Chiritzo, einen Monchegokäse, einen Wino,  das gibt es im örtlichen Supermarkt, der eigentlich ein Minimarkt ist).

Kilometerstein 0,0 km, kurz vor dem Leutturm des Kap Finisterre
Kilometerstein 0,0 km, kurz vor dem Leutturm des Kap Finisterre

Manche Themen verfolgen uns

Drei Tage hinter Santiago, auf dem Weg nach Muxia.

Bei meinen letzten Camino, der ja eigentlich mein erster war, bin ich an der Wegteilung Fisterra – Muxia links abgebogen und habe meinen Camino am Kap Finistère abgeschlossen. Dieses mal bin ich rechts abgebogen, denn meinen zweiten Camino möchte ich Muxia mit einbeziehen.

Die erste Herberge nach der Wegteilung ist die Herberge von Drumbia, auf dem ersten Blick ein erschreckend kühler, um nicht zu sagen eisiger Betonbau. Im Innern aber technisch genial durchdacht. Aber den Spirit des Camino machen die Nutzer, die Peregrinos aus. Der heutige Abend war trotz unserer kleinen Runde mal wieder ein ganz besonderer. Zur Zeit pfeift jeder der über den Flur geht „Russians love their Children too“ von Sting. Ich hatte ein Video das eine Freundin gepostet hatte abgespielt.

https://www.youtube.com/watch?v=akvMoyI3faw&t=11s

Ach heute Abend hat uns als Thema der Krieg in der Ukraine wieder sehr bewegt. Wir hatten uns zuerst im dörflichen Bistro mit einigen Pilgern getroffen, später dann wieder im Gesellschaftsraum der Herberge. Dabei war auch ein portugiesisches Paar, Jose und Sandra, wir sind uns in den letzten Tagen zwischen Santiago und Muxia ständig über den Weg gelaufen…das ist das was den Camino ausmacht…