Ich hatte es ja ganz am Anfang schon zugegeben, auch ich gehöre zu denjenigen, die durch Hape Kerkelings Buch angefixt wurden. Das ist jetzt 10 Jahre her. Ich hatte mir das Buch eigentlich als leichte Urlaubslektüre so mal eben im Vorbeigehen gekauft. Ich las es dann auf einer Finca in der Nähe von Port Andratx und war sofort gefesselt.
Ich hatte mich mit diesem Thema zuvor noch nie beschäftigt. Aber mir wurde sofort klar, dass wird der Einstieg in den Ruhestand, wann auch sonst sollte man die Zeit und Muße dazu haben. Lange habe ich mich damit beschäftigt und mich vorbereitet.
Eigentlich dachte ich, das sei eine typische deutsch Wohlstandsspinnerei.
Jetzt wo ich fast vier Wochen unterwegs bin, davon über zwei Wochen alleine in Frankreich, muss ich feststellen, hier ist es nicht anders….nur hier ist es inzwischen ein touristisch – politisches Thema. Es gibt in Frankreich sogenannte Fernwanderwege, in dieses Netz der Fernwanderwege sind jetzt auch die Pilgerwege eingebunden. Das sind aber mehr als nur die Jakobswege.
Diese Wege wurden zum Teil komplett neu organsiert. So wurden in einigen Departments die Wege mal eben um zwei Tagesetappen verlängert, nur um den Pilgertourismuss länger in der Region zu halten und die heimische Tourismuswirtschaft zu fördern.
Ich hatte die Tage beim Frühstück ein sehr interessantes Gespräch mit dem Betreiber eines Gite d’etape.. Dieser hat im Jahr rund 400 – 450 Übernachtungen alleine mit Jakobspilgern. Dieser war überhaupt nicht begeistert, dass jetzt einige britische Nonnen in seinem Ort ein Minikloster eröffnet haben und diesem eine Pilgerherberge anschließen wollen. Die Nonnen wollen so ihr Kloster finanzieren, ihm geht so natürlich der Umsatz verloren.
Des einen Freud, des anderen Leid.