Drei Wochen bin ich nun auf dem Camino unterwegs. Heute habe ich mir eine kurze Etappe und somit etwas Erholung gegönnt. Die letzten beiden Übernachtungen waren nicht gerade komfortabel, erst auf einem Campingplatz, dann zum ersten Mal in einem Pilgerzimmer in einer ehemaligen Abtei in Langres.
Die Wegführung ist hier nicht sehr ausgeprägt, der Pilgerführer lässt vieles offen. Nachdem ich mich heute mehrfach verlaufen habe, habe ich mir für die nächsten Tage meinen eigenen Weg kreiert. Hierdurch kann ich auch die momentane Problematik der fehlenden Unterkünfte auf dem offiziellen Weg umgehen.
In Langres habe ich meinen dritten Pilgerpass abgeschlossen, er galt von Trier bis Langres. Die nächte Teilstrecke ist Langres – Cluny.
Zum Teil führt der offizielle Weg durch entlegenste Gebiete, man trifft kaum auf andere Menschen, einige Wege sind derart verwachsen, dass ich kaum glauben kann, dass in diesem Jahr dort schon jemand gegangen ist.
Auf dem Weg gebe ich mich teilweise dem Mundraub hin, die Marillen sind reif, manche Äste brechen unter der Last der schweren Früchte vom Baum.
Wegen der Konzentration auf den Weg vermisse ich nur die Gelegenheit, mehr in mich zu gehen und mich mit meinen inneren Baustellen zu beschäftigen.