Es geht voran, nur noch ein paar Tage bis Santiago.

Die letzten Tage waren hart. Lange Distanzen zwischen den verfügbaren Unterkünften und ganz viel Regen.
Da der Camino del Norte nicht so stark frequentiert ist gibt es auch weniger Herbergen, auch sind hier im Landesinneren, wir sind nicht mehr an der Küste, die Hotels und Pensionen seltener, hier ist halt der Tourismus nicht so ausgeprägt.
Viele Herbergen und Hotels, so scheint mir haben auch die Coronapandemie nicht überlebt, ich bin an vielen geschlossenen Einrichtungen vorbeigekommen. Auch hieraus resultieren meine zum Teil großen Tagesetappen.
So wie es aussieht werde ich in sechs Tagen in Santiago eintreffen. Nur noch eine anstrengende 32km Etappe liegt vor mir, die übrigen Tage sind entspannte 18…22km Etappen. Hier geht es langsam auf den Endspurt zu, verschiedene Jakobswege treffen in den nächsten Tagen aufeinander.
Gestern Abend trafen sich wieder eine ganze Anzahl internationaler Jakobspilger zum gemeinsamen Abendessen in der Pension in Vilarmartingrande (das Abendessen war wirklich sehr üppig). Ich erwähnte es schon, die neuzeitlichen Pilger bevorzugen, wie auch ich, einen gewissen Komfort, da scheinen die Herbergen nicht mehr so gefragt zu sein.
Das besondere an diesem Abend waren ein spanischer, sehr stimmgewaltiger Pilger, mit einem großen Repertoire an spanischen Liedern die er acapella zum Besten gab.
An diesem Abend war auch Daphne aus Kanada dabei, sie stammt aus dem Yucon/Klondike Gebiet im Nord-Westen Kanadas an der Grenze zu Alaska und war schon mehrmals auf dem Jakobsweg unterwegs. Auch sie ist wie ich in Irun aufgebrochen. Sie tritt am 29. Mai für zwei Wochen eine Stelle als Hospitaliera in einer Herberge kurz vor Santiago an.
Ultrea und Buen Camino aus Abadin in Galicien.