Auf dem Camino Francais, keine 600km mehr bis Santiago

Vor einigen Wochen hatte ich schon zwei Mal über die Tourismusindustrie und den Jakobsweg geschrieben. Hier in Spanien wird das in Frankreich Erlebte aber in jeder Hinsicht getoppt.
Spontan einen Platz in einer Pilgerherberge zu bekommen, ist fast nie ein Problem, eine Unterkunft in einem Hotel zu bekommen schon eher. Es gibt inzwischen Veranstalter, die ihren Kunden den Jakobsweg komplett durchorganisieren, die Streckenplanung, die Buchung der Unterkünfte, den Gepäcktransport, die Pilgerurkunden. Diese Pilger haben dann nur noch einen kleinen Tagesrucksack mit einem Lunchpaket und etwas zu Trinken in ihrem Rucksack,dieser ist selbstverständlich mit Jakobsmuschel und Firmenlogo des Veranstalters signiert.
Der Weg an sich ist, was das Wandern angeht, lange nicht so anspruchsvoll wie auf der französischen Seite der Pyrenäen, ich komme mir eher vor wie auf einer „Pilgerautobahn“. Wir laufen hier auch tatsächlich und ich muss sagen leider, über bestens ausgebaute parallel geführte Wege zur Autobahn und Schnellstraßen. Bei diesen gut ausgebauten Pilgerpisten sind Tagesetappen von 30km natürlich kein Problem….und wenn doch, dann wird der Veranstalter angerufen und dieser sammelt seine Kunden, wenn es sein muss, mit dem Geländewagen auf der Strecke ein.

Wo bleibt hier der Geist des Jakobsweges?

2 Antworten auf „Auf dem Camino Francais, keine 600km mehr bis Santiago“

  1. Ich hätte da noch mehr creative business opportuinities (;-)
    – „Walk the Jake on Segway“, jeden Morgen frisch aufgeladen
    – Ferig eingerichtete Handys mit allen social media accounts.
    – Fertige Photoalben „Mit Deinem Gesicht“.
    Der Geist bleibt nicht. Er lebt und gedeiht in Dir und denen, Die Dir hier aktiv folgen.

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