Sonntag Nachmittag bin ich von Bilbao kommend mit dem Überlandbus in Irun eingetroffen. Irun ist der Ort zur französischen Grenze am Nord-Westende der Pyrenäen.
Hier an der Grenze beginnt der Camino de la Costa.
Nur wenige hundert Meter vom Busbahnhof entfernt traf ich auf meinem ersten Freund, dem gelben Pfeil. Hier liegt auch die Pilgerherberge von Irun, aber am frühen Nachmittag hatte ich noch keine Lust einzukehren. Ich machte mich gleich auf den Weg nach Pasaia, der Weg war nicht zu verfehlen, die Pfeile waren zum Großteil neu gemalt worden, Wegweiser und hölzerne Stehlen waren erneuert worden.
Wie viele Teilstücke des Camino del Norte war auch hier die Wegführung recht Anspruchsvoll. So kam ich erst gegen 19.00Uhr am Abend an der Pilgerherberge Santa Ana an. Und diese war bereits überbelegt, alternativen gibt es hier nicht.
Hier kommt nun der zweite Freund des Pilgers zum tragen, der kreative Geist des Hospitalieros. Es wurden Matratzen und Decken auf dem Fußboden zwischen den Betten ausgelegt, so das einige andere wie auch ich noch zu einem Nachtlager kamen.
Wir waren eine buntgemischte, internationale Gästeschar, zum Teil auch aus Übersee. Es kam das Gespräch auf meinen auffällig großen Rucksack, wie schon einmal erwähnt, runde 13kg. Hier stellt sich die Frage, was ist überhaupt lebensnotwendig. Unser amerikanischer Pilgerfreund kam noch nicht einmal auf fünf Kilogramm, er gehörte aber auch zu der Fraktion die mit abgesägtem Zahnbürstenstiel reisten um Gewicht einzusparen.
Zwei andere Pilger hingegen führten sogar ein Musikinstrument mit, ein deutscher seine Gitarre, ein Irischer Pilger seine Fiddle. So wurde es ein kurzweiliger Abend mit Musik aus Irland, Deutschland, Frankreich und Spanien. Der Höhepunkt das Abends war natürlich die ULTREIA, das Lied unserer französischen Pilgerfreunde.