

In Le Puy, dem Tor zum französischen Zentralmassiv geht der „Kölner Weg“ in die Via Podiensis über, dem französischen Teil des Jakobsweges bis an den Fuß der Pyrenäen, nach Saint Jean Pied de Port, dem letzten französischen Ort vor der spanischen Grenze.
Nach meinen 1106 km ab Ratingen stehen nun die nächsten rund 750 km an. Die Kilometerangaben bitte ich nicht ganz so ernst zu nehmen, denn je nach Quelle und Lektüre schwanken diese nicht unerheblich.
Über Le Puy zu gehen bedeutet eigentlich einen größeren Umweg nach Santiago, aber diesen bedeutenden Marienwallfahrtsort wollten sich die alten Jakobspilger nicht entgehen lassen.
Da wir in der vergangenen Woche, den 15. August, Marie Himmelfahrt hatten, das ist in Frankreich ein gesetzlicher Feiertag, ist dieser Ort in dieser Woche geradezu überlaufen.
Für viele Etappenpilger ist dieser Ort Ziel Ihrer Jahresetappe, oder Ausgangsort für ihre nächste Etappe, und dementsprechend voll ist es hier heute, an diesem Wochenende.
Das ist auch der Grund dafür, dass ich in der vergangenen Woche einige Jakobspilger traf, überwiegend Deutsche und Franzosen, die Le Puy als Etappenziel hatten, um hier zu unterbrechen und hier im nächsten Jahr fortzusetzen. In den letzten Tagen habe ich mehrmals Jenna aus Berlin getroffen. Sie geht seit einigen Jahren jedes Jahr einige Wochen und hat ihren diesjährigen Weg in Le Puy beendet. Begonnen hat sie vor einigen Jahren in Frankfurt/Oder.
Ich selber komme gerade vom Stammtisch der Freunde von Saint Jaques. Eine illustere Runde in der in mehreren Sprachen über Ziele und Gründe geplaudert wurde. Ich war in der hiesigen Runde der Einzige, der den ganzen Weg durchläuft.
Alleine Le Puy als Stadt ist schon ein erstaunliches Erlebnis, dazu der Geist der über allem schwebt, die Einigkeit und der Frieden!
Morgen geht es mit bereits neu geknüpften Bekanntschaften weiter.
Ultreia und buen Camino.