Heute vormittag habe ich Portugal verlassen

Die vergangene Nacht habe ich zum letzten Mal auf portugisischem Boden verbracht. In Fontoura, nur wenige Kilometer vor der Grenze hatte ich eine Privatunterkunft in einer Art Tinyhouse gefunden, es hatte so das Format eines 40Fuß Containers, mit allem was man benötigt zum Leben. Wohnküche, Bad, Schlafraum. Die Südseite war fast vollständig verglast und gab den Blick über ein Tal mit dahinterliegender Berglandschaft frei. 

Im Laufe des heutigen Vormittages passierte ich über der „Brücke der Freundschaft“ den Rio Mino, den Grenzfluss der die gesamte Nordgrenze Portugals bildet. An den jeweiligen Enden der Brücke gab es immer noch, die aber schon seit Jahren nicht mehr genutzten Zollabfertigungsanlagen, denn diese sind im Zeitalter des EU-Binnenmarktes überflüssig geworden.

Brücke der Freundschaft

 

Mit dem überschreiten der Grenze wechselte ich auch die Zeitzone, von GMT +1 (die Sommerzeit der früheren Greenwichmaintime) nach GMT +2 (der Mitteleuropäischen Sommerzeit. Mein Smarthone hat das alles vollautomatisiert, selbstständig vollzogen. Meine gute, alte, mechanische SAR-Uhr aus Mühle Glashütte musste ich mit spitzen Fingern wieder selber umstellen. 

Hier im „Gebiet der autonomen Gemeinschaft Galiciens im Königreich Spanien“ sind entlang des Weges, genau wie auch auf dem Camino Frances, wieder die Monolithen mit den Entfernungsangaben zur Kathedrale von Santiago präsent. Morgen werde ich die 100km Distanz unterschreiten und mir ab dann täglich zwei Tagesstempel für meinen Pilgerpass besorgen müssen. 

Monolith mit Entfernungsangabe

 

Noch eine andere Anekdote am Rande: Viele Pilgerherbergen haben eine Art Gästebuch oder auch übergroße Pinnwand auf der man seine Herkunft eintragen kann. In diesen Tagen hatte ich kurz eine Arabisch-Christliche Begleiterin auf meinem Weg, wenn diese den Sticker auf der Pinnwand auf Syrien steckte beziehungsweise beim der Ankunft in der Herberge ihren Pass vorlegte, gab es doch gelegentlich ziemliches Erstaunen. 

 

Schreibe einen Kommentar