Heute, vor sieben Wochen, habe ich mich auf den Camino begeben. Das heißt, ich hatte heute meinen fünfzigsten Tag.
Gestern habe ich die Hälfte der Strecke nach Santiago hinter mich gebracht, heute auch die Hälfte der Strecke bis zum Cap Finisterre.
In den ersten sechs Wochen bis Le Puy habe ich gerade mal sieben Jakobspilger kennengelernt, hier habe ich jeden Tag neue Bekanntschaften.
Seit Le Puy hat sich alles verändert, der Weg ist bestens markiert, trotz der gestiegenen Zahl der Jakobspilger sind Unterkünfte in ausreichender Anzahl und in gut zu erreichenden Abständen vorhanden.
Jeden Tag beim Laufen, jeden Abend in den Unterkünften gibt es neue Bekanntschaften.
Hier sind jetzt keine deutschen Pilger dabei, aber nicht schlecht für mich, ich kann jetzt wieder mein eingerostetes Englisch aufpolieren.
Fünf Tage bin ich mit Thierry, einem Franzosen, gelaufen. Wir haben uns hervorragend auf Englisch unterhalten. Leider ist sein Urlaub vorbei, heute ging es für ihn zurück nach Hause.
Vorgestern haben wir Tim aus Perth kennengelernt, ein Australier, der schon zum dritten Mal in Europa ist, um ein Stück des Jakobsweges zu gehen. Wir hatten eine sehr interessante Unterhaltung. Er arbeitet in Australien auf einer Gasplattform eines Kunden meines früheren Arbeitgebers. Er arbeitet dort als Mecanicals-Maintenensengeener auch mit „unseren“ Produkten.
Aber es gibt noch andere Exoten, seit einigen Tagen treffe ich fast regelmäßig Cecil, eine junge Französin…sie ist Zimmerfrau oder wie ist die weibliche Form von Zimmermann?